Industrie 4.0 bringt radikale Veränderung der Produktion
Der Begriff Industrie 4.0 beschreibt das Ziel die Produktion in Zukunft mittels digitaler Technologie völlig neu zu gestalten. Durch die Vernetzung von Bearbeitungsschritten verschiedener Maschinen, neuen dezentralen Steuerungsmechanismen und intelligenter Einbindung von Kunden sowie Zulieferern soll die Wertschöpfung mittels Industrie 4.0 neue Gestaltungsmöglichkeiten bekommen. Dieses schafft eine sehr flexible Produktion und ermöglicht es individualisierte Produkte mit den Mechanismen sowie Kostenvorteilen der Massenproduktion zu fertigen.
Ein Beispiel ist die Übertragung des Wissen über die einzelnen Produktionsschritte eines Produktes von der zentralen Datenbank direkt an das zu produzierende Produkt. Dieses kann die Arbeitsschritte dann von den einzelnen Maschinen der Produktionsstraße abrufen. An der Bohrstation läßt sich ein Eisenprofil dann beispielsweise zwei Bohrlöcher geben, an der nächsten Station eine Kerbe von 5 cm Fräsen, an der übernächsten mit der Farbe rot lackieren und zum Schluss verschickt es sich dann nach einer einstündigen Trocknung per Packetdienst zusammen mit 3 weiteren Produkten an einen Kunden nach Hamburg. Neue Produktionsmodule können dabei ohne Weiteres in die Straße eingefügt werden ohne die Gesamtsteuerung zu verändern. Das Produkt fährt einfach an den nicht benötigten Produktionsschritten vorbeit.
Da dieses eine radikale Veränderung in der Produktion darstellt, wird Industrie 4.0 als die nächste industrielle Revolution angesehen. Dieses hat einen extremen Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und die Zukunft der Arbeit.
Industrie 4.0: Begriff bekannt – Auswirkungen unterschätzt
Die Bekanntheit des Begriffs Industrie 4.0 ist sehr hoch bei den Unternehmen. Kampagnen von Verbänden und Politik haben hier viel bewirkt. So hat ein Großteil der Unternehmensvertreter davon schon gehört und kann das Thema grob benennen. Nur 30% haben davon noch nichts gehört oder eine völlig falsche Vorstellung. Damit ist schon einiges geschafft. Doch scheinen viele der Befragten das Thema in ihrer gesamten Tragweite noch zu unterschätzen. Nur Wenige erwarten eine grundlegende Veränderung der Produktion und entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Zulieferung bis zum Endkunden. So glaubt nur ein sehr kleiner Teil, dass Industrie 4.0 tatsächlich die nächste Industrielle Revolution in Gang setzt. Diese fehlende Visonskraft kann schnell dazu führen, dass bisher lange erfolgreiche Unternehmen plötzlich aus dem Markt gehen müssen. Hier kann es sinnvoll sein, wenn das produzierende Gewerbe einmal den Blick in den Handelssektor schweifen läßt. Dort hat die Digitalisierung und der Onlinehandel die Branche völlig auf den Kopf gestellt und traditionsreiche aber Innovationsresistente Unternehmen reihenweise zu Fall gebracht.